Salat im Gemüsebeet mit 8 rotbraunen Spanischen Wegschnecken, die bereits den Großteil der Blätter gefressen haben.

Schnecken © Dieter Hawlan/shutterstock.com

Schneckenplage? Wie Sie vorbeugen können

Die Liste der Kampfstrategien gegen die lästigen und für viele ekligen Nacktschnecken ist lang, die Erfolgsquote hält sich in Grenzen. Besonders jene unter uns, die nicht töten wollen, haben früher oder später ein wahres Schneckenproblem. Oder?

Welche Schnecken sind problematisch?

Wenn wir von Schnecken sprechen, die uns den Salat auffressen und zu hunderten den Garten bevölkern, meinen wir selten die Exemplare mit Häuschen. Fakt ist, die meisten Schnecken sind keine Schädlinge, sondern Nützlinge. Die Gemeine Nacktschnecke, die Bänderschnecke, die Rotmündige Heideschnecke, die Karthäuserschnecke und die vielen bekannte Weinbergschnecke meiden Feldfrüchte, Salat, Kräuter und Co und bevorzugen stattdessen abgestorbene Pflanzenteile, welke oder trockene Blätter und Verfaultes.

Anders die Spanische Wegschnecke: Aus dem Süden eingeschleppt, fristet das rot-braune Exemplar in Mitteleuropa mit ihren Niederschlägen im Sommer seit Jahrzehnten ein angenehmes Dasein. Sie vermehrt sich so rasant, dass sie inzwischen gerade bei Hobbygärtnern als wahre Plage gilt. Neben der spanischen Wegschnecke gibt es nur noch vier Arten von Schnecken, die in unserer Heimat schädlich sind – es handelt sich dabei ebenfalls um Nacktschnecken. Offen gesagt: Wir sind dabei, den Kampf gegen den „Alien“ Spanische Wegschnecke zu verlieren. Zu dicht ist ihr Aufkommen, zu stark ihre Vermehrung und vor allem - zu gering ist die Anzahl der natürlichen Feinde dieses Allesfressers in unseren Breiten.

So können Sie Schnecken vorbeugen

So schwierig der Kampf gegen die nackten Plagegeister ist, ein paar Möglichkeiten der Vorsorge haben wir. Die Spanische Wegschnecke hat einen ausgeprägten Geruchssinn und kann zwischen zäheren Salaten und feinen Setzlingen auf große Distanzen unterscheiden. Es gilt daher besonders, die Jungpflanzen gut zu schützen. Die Literatur hält viele mehr oder weniger nützliche Hinweise für den Gartenfreund bereit, um die Schnecken aus dem eigenen grünen Refugium fernzuhalten. Wir haben für Sie die effizientesten herausgesucht.:

  • Gießen Sie Ihren Garten immer morgens und niemals abends.
  • Gestalten Sie mehrere kleine Wege mit Steinplatten, Sägemehl, Holzspänen oder Kies - diese können die Schnecken schwieriger überschreiten.
  • Sorgen Sie für eine gute Durchlüftung des Bodens mittels Hacke oder Rechen. Der späte Sommer und Herbst eignen sich besonders zum "Umgraben", damit die Eigelege an die Oberfläche kommen und erfrieren.
  • Schneckenzäune sind ein gutes Mittel, um Jungpflanzen kurzzeitig zu schützen.
  • Nehmen Sie sich ein Beispiel an der Natur! Besonders naturnahe Ökosysteme sind weniger interessant für Schnecken als der berühmte englische Rasen. Also, nicht jedes „Unkraut“ ausreißen und seltener Rasen mähen!
  • Legen Sie Misthaufen und Kompost möglichst fernab der Gartenbeete an.
  • Machen Sie die Aussaat in vier statt nur zwei Zentimetern Tiefe.
  • Setzen Sie auf Mischkultur. Bestimmte Pflanzen, wie Knoblauch, Zwiebeln, Thymian und Salbei, wirken abschreckend auf Schnecken. Durch die gezielte Bepflanzung können Sie die Anziehungskraft Ihres Gartens für Schnecken reduzieren.
  • Traubenkernmehl oder Sägespäne als kleiner Wall um die Beete gestreut, hält die Schnecken ebenfalls ab. Jedoch nur bis zum ersten Regen - dann ist dieser Schutzwall ja wieder zerstört.

So können Sie Schnecken bekämpfen

  • Fördern Sie die natürlichen Feinde. Indische Laufenten, Hühner, Igel, Krähen und Amseln sind unsere Verbündeten. Sie fressen die Schnecken. Aber Achtung: Sie brauchen nicht nur Unterschlupf und Nistmöglichkeiten, sondern auch eine Wasserstelle. Um nicht am zähen Schleim zu ersticken, müssen besonders die Enten und Hühner immer wieder trinken. Schaffen Sie grundsätzlich einen tierfreundlichen Garten mit Unterschlupfmöglichkeiten, um diese Nützlinge anzulocken.
  • Stellen Sie Fallen auf. Schneckenfallen sind eine einfache und effektive Methode, um die Schädlinge zu fangen. Besonders oft im Einsatz: Die Bierfalle. Füllen Sie ein Gefäß mit Bier und graben Sie es so ein, dass der Rand auf Bodenniveau ist. Die Schnecken werden vom Biergeruch angezogen, fallen hinein und ertrinken. Alternativ können Sie spezielle Schneckenfallen aus dem Gartenfachhandel verwenden.
  • Errichten Sie Barrieren im Garten. Ein Kupferband, das um Pflanzenbeete gelegt wird, wirkt abschreckend auf Schnecken, da sie beim Kontakt einen leichten Stromschlag spüren. Sehr gut funktioniert auch ein rund zehn Zentimeter breites Band aus Kupferblech, das Sie um den Garten anbringen (am besten in dem Sie es auf die Unterkante eines Brettes nageln). Diese Barriere wird keine Schnecke überqueren, da ihre Schleimhaut am Metall eine elektrische Reaktion auslöst. Auch Kaffeesatz, Eierschalen oder scharfkantiger Sand können als physische Barrieren dienen, da Schnecken ungern über diese Materialien kriechen.
  • Gehen Sie jeden Tag auf Sammelrunde. Das regelmäßige Absammeln von Schnecken ist eine direkte, aber sehr wirksame Methode. Am besten gehen Sie frühmorgens oder abends mit einer Taschenlampe auf Schneckenjagd, da die Tiere zu diesen Zeiten am aktivsten sind. Sammeln Sie die Schnecken in einem Eimer und entsorgen Sie sie weit entfernt von Ihrem Garten.
  • Probieren Sie Nematoden. Das sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die Schnecken parasitieren und abtöten. Diese nützlichen Nematoden können in Wasser gelöst und auf die betroffenen Beete gegossen werden. Sie sind eine biologische und umweltfreundliche Methode zur Schneckenbekämpfung.
  • Mulchen Sie. Halten Sie den Boden um die Pflanzen sauber und trocken. Entfernen Sie Laub und abgestorbene Pflanzenteile regelmäßig, da sie Schnecken anziehen. Mulchen Sie mit Materialien wie Stroh oder Holzhackschnitzeln, die Schnecken unattraktiv finden.
 

AutorIn:
Datum: 05.06.2024
Kompetenz: Schädlingsbekämpfung

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