Eine Hand voller grün-weiß-schwarz gepunkteter Zünsler-Raupen im Garten.

© © Martina/stock.adobe.com

Zünsler im Garten? So retten Sie Ihren Buchsbaum

Es ist der Albtraum jedes Gärtners: Die grünen Raupen des Zünslers sehen harmlos aus, können für den Buchsbaum jedoch ein Todesurteil sein. Das können Sie gegen Zünsler-Befall im Garten tun.

 

Finden Sie diese Raupen im Garten, gilt es keine Zeit zu verlieren: Der Zünsler, speziell der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis), hat sich in den letzten Jahren zu einem der gefürchtetsten Schädlinge in europäischen Gärten entwickelt. Seine Vorliebe für die Blätter und Rinde des Buchsbaums macht ihn zum Albtraum für jeden Gartenliebhaber, denn ist ein Baum erst einmal betroffen, helfen auch die Chemiekeulen oft nicht mehr. Woran Sie einen Zünsler erkennen und was Sie bei einem Befall tun können, erfahren Sie hier.

Was ist ein Zünsler?

Der Buchsbaumzünsler ist eine Schmetterlingsart, die ursprünglich aus Ostasien stammt. Er wurde vermutlich durch den internationalen Handel nach Europa eingeschleppt und hat sich hier ohne natürliche Fressfeinde in einem rasanten Tempo ausgebreitet. Die Raupen des Zünslers ernähren sich nämlich vornehmlich von den Blättern und der Rinde des Buchsbaums und nehmen dadurch Giftstoffe auf, die sie für Vögel und andere Nützlinge ungenießbar macht. Für den Baum bedeutet dies oft ein Todesurteil: Ein Befall durch Zünsler-Raupen hat oft eine völlige Entblätterung und im schlimmsten Fall sogar ein Absterben der Pflanze zur Folge.

Wie sehen Zünsler aus?

Der Buchsbaumzünsler selbst ist ein Nachtfalter mit einer Flügelspannweite von etwa 4 cm, dessen Vorderflügel weiß mit einem markanten, dunklen Rand gezeichnet sind. Gefährlich sind jedoch vor allem die Raupen. Diese können Sie durch einen hell- bis dunkelgrünen Körper mit schwarz-weißen Punkten und Strichen erkennen. Frisch geschlüpft sind sie nur einige Millimeter lang, fressen sich aber bis zu einer Größe von gut vier Zentimeter an den Buchsblättern satt.

Woran erkennt man einen Zünslerbefall?

Um einen Buchsbaum zu retten, muss der Zünslerbefall rasch erkannt werden. Das ist jedoch oft in den Anfangsstadien noch schwierig. Achten Sie vor allem auf die Spuren, die Zünsler-Raupen hinterlassen, wie zum Beispiel kleine Fraßlöcher in den Blättern des Buchsbaums. Bei stärkerem Befall findet man die grünlichen Raupen innerhalb der Pflanze oder an deren Oberfläche. Typisch sind zudem die von den Raupen hinterlassenen Gespinste, die zwischen den Blättern und Zweigen zu finden sind. Ein weiterer Indikator für einen Zünslerbefall sind Kotkrümel der Raupen am Boden unterhalb der befallenen Pflanze oder in den unteren Blattlagen. Der fortschreitende Fraß führt zu einer sichtbaren Ausdünnung und Kahlfressen der Blätter, was den Buchsbaum geschwächt und mit kahlen Stellen zurücklässt.

Was kann man gegen einen Zünslerbefall tun?

Ist ein Buchsbaum von Zünsler-Raupen befallen, wird es kritisch – denn auch mit chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln sind die hungrigen Schädlinge schwer in den Griff zu kriegen. Es ist also wichtig, die Zünsler rasch zu erkennen. Durch regelmäßige Inspektionen Ihrer Buchsbäume, insbesondere von Frühjahr bis Herbst, können Sie die Gefahr mit etwas Glück früh erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten. Wenn Sie Raupen oder Eier entdecken, sollten Sie diese so schnell es geht manuell entfernen. Sind größere Areale betroffen, ist die einzige Rettung oft ein radikaler Rückschnitt. Wenn Sie mehrere Pflanzen im Garten haben, von denen nur einer oder wenige vom Zünslerbefall betroffen sind, ist es oft ratsam, einzelne Pflanzen schnell zu entsorgen, anstatt den Zünslern den Kampf anzusagen. So können Sie im besten Fall verhindern, dass die Raupen sich auch auf die anderen Buchsbäume ausbreiten.

Welche Mittel helfen gegen Zünsler?

Das gefährliche an Zünslern ist, dass die meisten Insektizide gegen sie wirkungslos sind. Die beste Chance besteht jedoch mit biologischen Mitteln, die das Bakterium Bacillus thuringiensis enthalten. Auch Neemöl kann gegen einen Zünslerbefall helfen. Dabei sollte die ganze Pflanze großzügig eingesprüht werden. Im Internet ist außerdem gelegentlich von Hausmitteln die Rede, wie zum Beispiel Essigwasser. Gerade in den Anfangsstadien kann dies hilfreich sein – eine garantierte Wirksamkeit gibt es aber nicht.

Was tun, wenn nichts hilft?

Leider ist der Kampf gegen Zünsler oft aussichtslos – vor allem, wenn der Befall bereits fortgeschritten ist, müssen verzweifelte Hobbygärtner oft das Handtuch werfen. Experten raten daher, im Falle von Zünsler-Attacken im Garten lieber auf Alternativen umzusteigen. Zünsler-sichere Pflanzen sind zum Beispiel die Kugeleibe, die japanische Stechpalme, der japanische Spindelstrauch, die Heckenmyrthe oder der Köhlerstrauch.

AutorIn:
Datum: 24.06.2024
Kompetenz: Schädlingsbekämpfung

Inspiration & Information abonnieren - mit dem wohnnet Newsletter

Weitere Artikel aus dem Channel Schädlinge und Nützlinge

InsectWorld/shutterstock.com

Schädlinge und Nützlinge

Rüsselkäfer im Garten: Das ist jetzt zu tun

Ist der Rüsselkäfer ein Schädling? Ja! Unter den zahlreichen Schaderregern, die heimische Gärten heimsuchen, ...

c12/shutterstock.com

Schädlinge und Nützlinge

Blattläuse, Schnecken & Co: Häufige Gartenschädlinge

Fliegen, Würmer, Käfer, Spinnen: Schädlinge im Garten oder in Zimmerpflanzen wollen wir nicht. Sie zerstören ...

JorgeOrtiz_1976/shutterstock.com

Schädlinge und Nützlinge

Soforthilfe gegen Silberfischerl

Sie sind ungefähr einen Zentimeter groß, scheuen das Licht und mögen es feucht und warm. Unangenehm mögen ...

Rudmer Zwerver/shutterstock.com

Schädlinge und Nützlinge

Wühlmäuse: So werden Sie die Schädlinge los

Wühlmäuse arbeiten unterirdisch, lassen sich nur ungern blicken und sind schwer zu fangen. Was kann man also gegen ...

Gayvoronskaya_Yana/shutterstock.com

Schädlinge und Nützlinge

Knoblauch als natürlicher Schädlingsbekämpfer

Als natürliches Antibiotikum ist er vielen bereits bekannt. Doch Knoblauch ist nicht nur ein gesundes Lebensmittel, ...

Dieter Hawlan/shutterstock.com

Schädlinge und Nützlinge

Mückenalarm: So können Sie sich schützen

Der Hochsommer ist die aktivste Zeit der Stechmücken. Ideales Brutklima sind starke Regenfälle gefolgt von Hitze, ...

Eileen Kumpf/Adobe Stock

Schädlinge und Nützlinge

Schon mal was von der Mauerbiene gehört?

Eine umherschwirrende Mauerbiene ist ein untrügliches Zeichen für den Frühling. Wie Sie sie erkennen und was es ...

IVÁN VIEITO GARCÍA/stock.adobe.com

Schädlinge und Nützlinge

Aliens in unseren Gärten

Neue Schädlinge, von Insekten über Mikroorganismen bis zu giftigen Pflanzen, gefährden die Pflanzengesundheit in ...