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Resiliente Riesen: Welche Bäume gehören in den Klimagarten?

Bäume sind gut für das Klima – doch leider werden auch sie immer häufiger zu Opfern des Klimawandels. Diese resilienten Baumarten halten auch extremen Wetterbedingungen stand und eignen sich besonders gut für einen klimafreundlichen Garten!

Der Klimawandel stellt uns vor viele Herausforderungen, insbesondere wenn es um die Gestaltung und Pflege unserer Gärten geht. Steigende Temperaturen, längere Trockenperioden sowie unvorhersehbare Wetterextreme verlangen nach einer sorgfältigen Auswahl an Pflanzen und insbesondere Bäumen, die diesen Bedingungen standhalten können. Doch welche Baumarten eignen sich besonders gut für Gärten in Zeiten des Klimawandels? In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf verschiedene Baumarten, die nicht nur resilient, sondern auch ökologisch wertvoll sind.

Welche Eigenschaften machen Bäume klimawandelresistent?

Bevor wir uns spezifischen Baumarten zuwenden, ist es wichtig zu verstehen, welche Eigenschaften einen Baum klimawandelresistent machen. Zu diesen Eigenschaften zählen eine hohe Toleranz gegenüber Trockenheit und Hitze, die Fähigkeit, mit extremer Witterung und variablen Niederschlagsmengen umzugehen, sowie eine robuste Natur, die sie widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Krankheiten macht.

Welche Bäume halten dem Klimawandel stand?

Leider sind nicht alle Bäume für einen Garten in den Zeiten des Klimawandels geeignet. Hitzeperioden können verheerende Folgen für den Baumbestand haben – dabei sind vor allem Bäume unheimlich wichtig für Klima und Luftqualität. Außerdem spenden sie wohltuenden Schatten und unterstützen die Biodiversität, indem sie Insekten und Vögeln Lebensgrundlage bieten. Hier finden Sie eine Übersicht an zwanzig Baumarten, die dem Klimawandel trotzen und Ihren Garten zum grünen Klima-Paradies machen:

Amberbaum (Liquidambar styraciflua)

Standort: Eignet sich für sonnige bis halbschattige Lagen mit feuchtem bis mäßig trockenem Boden mit sandigem oder lehmigen Untergrund. Je mehr Sonne der Amberbaum bekommt, desto stärker entwickelt er seine schönen Farben .

Vorteile im Klimagarten: Bietet durch seine spektakuläre Herbstfärbung einen hohen ästhetischen Wert und unterstützt die Biodiversität durch Bereitstellung von Lebensraum und Nahrung für verschiedene Insekten- und Vogelarten.

Baumhasel (Corylus colurna)

Standort: Bevorzugt halbschattige Plätze mit gut durchlässigem, nährstoffreichem Boden, am besten auf Freiflächen.

Vorteile im Klimagarten: Dient als wichtige Nahrungsquelle für Wildtiere durch ihre nährstoffreichen Haselnüsse und fördert damit die Artenvielfalt. Auch Sie können die leckeren Haselnüsse genießen! Aber Achtung: Die Hasel entwickelt im Frühjahr starke Pollen und ist nicht für Allergiker geeignet.

Baum-Magnolie (Magnolia grandiflora)

Standort: Liebt sonnige bis halbschattige Standorte mit fruchtbarem, gut durchlässigem Boden.

Vorteile im Klimagarten: Die Magnolie bildet im Frühling wunderschöne, riesige Blüten, die nicht nur optisch attraktiv sind, sondern auch wichtige Nahrung für bestäubende Insekten bieten.

Blumen-Esche (Fraxinus ornus)

Standort: Sonnige bis halbschattige Lage mit fruchtbarem, gut durchlässigem Boden.

Vorteile im Klimagarten: Die weißen, duftenden Blütenstände im Frühjahr bieten Nahrung für Bienen, während der Baum selbst eine dekorative Ergänzung für jeden Garten darstellt. Achtung: Aufgrund der starken Pollenbildung für Allergiker nicht geeignet.

Eisenholzbaum (Parrotia persica)

Standort: Bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit feuchtem, gut durchlässigem Boden.

Vorteile im Klimagarten: Bietet eine herausragende Herbstfärbung und ist zudem resistent gegen eine Vielzahl von Pflanzenkrankheiten, was ihn zu einem pflegeleichten, langlebigen Gartenbewohner macht.

Elsbeere (Sorbus torminalis)

Standort: Mag sonnige bis halbschattige Standorte mit trockenem bis frischem, gut durchlässigem Boden.

Vorteile im Klimagarten: Die Elsbeere ist ein seltenes, einheimisches Gehölz, das mit seinen Früchten eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel bietet und zur Erhaltung der Artenvielfalt beiträgt.

Esskastanie (Castanea sativa)

Standort: Benötigt einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem, saurem bis neutralem Boden.

Vorteile im Klimagarten: Liefert nicht nur schmackhafte Früchte, sondern auch schöne Blüten und dient als Lebensraum und Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Tieren.

Feldahorn (Acer campestre)

Standort: Kommt gut mit sonnigen bis halbschattigen Lagen zurecht; bevorzugt kalkhaltigen, gut durchlässigen Boden.

Vorteile im Klimagarten: Ist besonders anpassungsfähig und widerstandsfähig gegenüber Trockenstress. Dient zudem als Lebensraum für viele Insektenarten.

Schwarznuss (Juglans nigra)

Standort: Bevorzugt sonnige Standorte mit tiefgründigem, fruchtbarem und gut durchlässigem Boden.

Vorteile im Klimagarten: Die Schwarznuss ist nicht nur wegen ihrer wertvollen Nüsse beliebt, sondern auch für ihre Fähigkeit, als langfristig beständiger und robuster Baum zu fungieren, der Schatten und Schutz bietet.

Französischer Ahorn (Acer monspessulanum)

Standort: Bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit trockenem bis mäßig feuchtem, gut durchlässigem Boden.

Vorteile im Klimagarten: Bietet mit seinem kompakten Wuchs und der ansprechenden Herbstfärbung nicht nur eine ästhetische Bereicherung, sondern ist auch ein wichtiger Lebensraum für Vögel und andere Kleinlebewesen.

Ginkgo (Ginkgo biloba)

Standort: Kann in einer Vielzahl von Bodentypen wachsen, bevorzugt aber sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden.

Vorteile im Klimagarten: Neben seiner ikonischen Blattform und der beeindruckenden Herbstfärbung bietet der Ginkgo hervorragende Luftreinigungseigenschaften und ist äußerst widerstandsfähig gegenüber Umweltstress und Schädlingen.

Hainbuche (Carpinus betulus)

Standort: Flexibel, gedeiht sowohl in sonnigen als auch in halbschattigen Lagen, bevorzugt jedoch feuchten, gut durchlässigen Boden.

Vorteile im Klimagarten: Die Hainbuche ist besonders schnittverträglich und daher ideal für Hecken. Sie bietet zudem Lebensraum und Nahrung für zahlreiche heimische Tierarten.

Lederhülsenbaum (Gleditsia triacanthos)

Standort: Sonnig bis halbschattig, kommt mit einer Vielzahl von Bodentypen zurecht, insbesondere mit trockenen, gut durchlässigen Böden. Sollte vor Wind geschützt stehen.

Vorteile im Klimagarten: Bietet mit seiner feingliedrigen Blätterkrone im Sommer Schatten und ist gleichzeitig trockenheitsresistent. Seine Samen dienen vielen Wildtieren als Nahrung.

Mispel (Mespilus germanica)

Standort: Bevorzugt sonnige bis halbschattige Plätze mit tiefgründigem, nährstoffreichem Boden.

Vorteile im Klimagarten: Ihre Früchte sind nicht nur für den Menschen essbar, sondern bieten auch eine wertvolle Nahrungsquelle für Wildtiere im Winter.

Pekannussbaum (Carya illinoinensis)

Standort: Benötigt einen hellen, sonnigen Standort und tiefgründigen, gut durchlässigen Boden.

Vorteile im Klimagarten: Die Pekannuss liefert wertvolle Nüsse und dient als attraktiver, schattenspendender Baum. Ihr tiefes Wurzelsystem kann auch zur Verbesserung der Bodenstruktur beitragen.

Steinweichsel (Prunus mahaleb)

Standort: Bevorzugt sonnige Standorte mit trockenem bis mäßig feuchtem, kalkhaltigem Boden.

Vorteile im Klimagarten: Bietet im Frühling eine attraktive Blütenpracht und dient zahlreichen Bestäubern als Nahrungsquelle. Die Früchte locken Vögel an.

Stieleiche (Quercus robur)

Standort: Sonnige bis halbschattige Standorte, nicht wählerisch bezüglich des Bodens, kommt aber am besten mit tiefgründigem, nährstoffreichem, feuchtem Boden klar.

Vorteile im Klimagarten: Bietet mit ihrer Robustheit und Langlebigkeit einen wichtigen Lebensraum für viele einheimische Tierarten und trägt zur Erhaltung der Biodiversität bei. Im Jahr 2024 wurde sie in Österreich sogar als Baum des Jahres gekürt.

Weidenblättrige Birne (Pyrus salicifolia)

Standort: Sonnige Standorte mit gut durchlässigem, eher trockenem Boden.

Vorteile im Klimagarten: Ihre weidenähnlichen Blätter und elegante Wuchsform machen sie zu einem optischen Highlight im Garten. Bietet Nahrung und Nistmöglichkeiten für Vögel.

Zelkove (Zelkova serrata)

Standort: Bevorzugt sonnige bis halbschattige Lagen mit frischem, gut durchlässigem Boden.

Vorteile im Klimagarten: Bekannt für ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Stadtklima und Trockenheit. Ihre attraktive Wuchsform und Herbstfärbung bereichern jeden Garten.

Wuchsform und Herbstfärbung bereichern jeden Garten.

Wie kann man Bäume im Zeiten des Klimawandels unterstützen?

In Zeiten des Klimawandels ist es wichtiger denn je, Bäume in unseren Gärten und Gemeinschaften zu unterstützen, damit sie gedeihen und ihren unzähligen Vorteilen für die Umwelt und die menschliche Gesundheit nachkommen können. Eine effektive Unterstützung von Bäumen umfasst nicht nur die Auswahl der richtigen Baumarten, die an die veränderten Klimabedingungen adaptiert sind, sondern auch eine fortlaufende Pflege. Dazu zählen:

Richtige Pflanzung: Der Erfolg eines Baumes beginnt mit der richtigen Pflanzung. Wählen Sie Standorte, die den natürlichen Bedürfnissen der Baumart entsprechen, einschließlich Sonnenlicht, Bodenbeschaffenheit und verfügbarer Raum für das Wurzel- und Kronenwachstum. Eine tiefgründige und weite Pflanzgrube fördert ein gesundes Wurzelwachstum, das essenziell für die Wasser- und Nährstoffaufnahme ist.

Wasser und Mulch: Gerade junge und neu gepflanzte Bäume benötigen regelmäßige Bewässerung, um Trockenperioden zu überstehen. Mulchen hilft, den Boden feucht zu halten, unterdrückt das Wachstum von Unkraut und schützt die Wurzeln vor extremen Temperaturen und Frost.

Schnitt und Pflege: Ein sachkundiger Schnitt unterstützt einen gesunden Baumwuchs, erhöht die Resistenz gegenüber Krankheiten und Schädlingen und kann dazu beitragen, die Baumstruktur zu stärken, um Schäden durch Stürme zu vermeiden. Vermeiden Sie jedoch übermäßigen oder falschen Schnitt, der den Baum schwächen kann.

Bodengesundheit: Die Förderung einer gesunden Bodenbiologie durch die Zugabe von Kompost oder organischen Bodenverbesserern kann die Nährstoffaufnahme verbessern und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Trockenstress erhöhen.

Schädlings- und Krankheitsmanagement: Achten Sie auf Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingsbefall und ergreifen Sie bei Bedarf umweltfreundliche Kontrollmaßnahmen. Frühe Intervention kann helfen, größerem Schaden vorzubeugen.

Diversität fördern: Die Pflanzung einer Vielzahl von Baumarten erhöht die Widerstandsfähigkeit des gesamten Ökosystems gegenüber Krankheiten, Schädlingen und klimatischen Extremen. Eine gemischte Baumpflanzung trägt zudem zur Erhaltung der Biodiversität bei.

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Datum: 29.05.2024

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