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Kompost: Was darf rauf und was nicht?

Kompost ist nicht gleich Biotonne, denn nicht alle heimischen Küchen- und Gartenabfälle eignen sich für eine Kompostierung. Hier erfahren Sie, was geeignet ist und was doch lieber in die grüne Tonne sollte.

Ein richtiger Hobbygärtner hat natürlich einen Komposthaufen irgendwo in seinem Garten stehen und das nicht ohne Grund: Äste, Blätter und sonstige Grünabfälle werden nicht weggeworfen, sondern recycelt. Je bunter die Mischung, desto qualitativer - einen besseren Dünger werden Sie kaum finden. Falls Sie sich auch einen solch natürlichen Dünger zu Nutze machen wollen und sich nun fragen, wo ein Kompost angelegt werden kann: Es genügt ein geeigentes Platzerl im Garten, möglichst nicht in der direkten Sonne und vielleicht ein wenig ab vom Schuss, da gerade beim Bearbeiten eine doch nicht unerhebliche Geruchs- und Gasbelastung entstehen kann. Komposter gibt es in den unterschiedlichsten Größen aus Holz, Kunststoff oder Metall. Im Folgenden unsere Top-Tipps für Ihren Kompost:

Grundregel 1: Mischen Sie!

Bevor Sie nach etwas über einem halben Jahr Ihre erste eigene Komposterde erhalten, muss der Kompostvorgang erst einmal in Gang gebracht werden. Achten Sie beim Kompostieren auf eine gute Mischung, sprich: Geben Sie feuchte, dichte Gartenabfälle wie Rasenschnitt oder Laub zu gleichen Teilen mit trockenem Material wie etwa Stroh oder auch ein wenig Zeitungspapier auf den Kompost. Generell sollte der Kompost nie zu feucht sein, was es besonders im Winter zu kontrollieren gilt.

Grundregel 2: Wählen Sie sorgfältig aus!

Damit die Kompostierung funktioniert und Sie Ihren Pflanzen auch tatsächlich etwas Gutes damit tun, sollten Sie sich an ein paar klare Regeln halten.

Was darf auf den Kompost?

Was nicht kompostieren?        

  • Reste von rohem Obst und Gemüse
  • Eierschalen
  • Zeitungspapier, Karton  
  • Verwelkte Blumen
  • Bereits angetrockneter Rasenschnitt  
  • Teesud, Kaffesatz
  • Laub, Baumnadeln, Moose
  • Leicht angetrockneter Rasenschnitt
  • Klein gehäckselter Strauchschnitt
  • Un- bzw. Wildkräuter (Wurzelunkräuter, wie z.B. Girsch, nur stark getrocknet!)
  • Haustiermist – Achtung: keine mineralische Katzenstreu o.Ä.
  • Reste von gekochten Lebensmitteln
  • Fleisch, Wurst, Knochen, Leder
  • Proteinhaltige Lebensmittel wie Eier, Soja, Bohnen etc.
  • Zitrusfrüchte und –schalen (Pestizid-Gefahr!)
  • Ananas- und Bananenschalen (Pestizid-Gefahr!)
  • Nussschalen (verrotten zu langsam)
  • Schimmelige oder pilzbefallene Pflanzenreste
  • Asche von Braun- und Steinkohle, Grillkohlereste und Zigarettenreste
  • Schwer verrottbares Laub (z. B. Walnuss, Kastanie, Eiche, Platane, Lorbeer)
  • Zu großer Strauchschnitt
  • Farb- oder Hochglanzpapier

Grundregel 3: Reifen lassen!

Junger Kompost, z.B. aus dem Schnellkomposter, hat eine gute und schonende Düngewirkung. Allerdings bleibt alter (bis zu zwei Jahren gereifter) Kompost länger im Boden, da er Grau- oder Schwarzhuminsäuren enthält, die sehr langsam abgebaut werden und erst dann die Pflanzen beim Gedeihen unterstützen. Dieser Dauerhumus wirkt sich außerdem jahrelang positiv auf die Bodenstruktur aus und verbessert die Bodenfruchtbarkeit. Steht bei Ihnen die dauerhafte Verbesserung des Bodens an vorderster Stelle, sollten Sie deshalb den konventionellen Komposthaufen dem Schnellkomposter vorziehen.

Grundregel 4: Richtig dosieren!

Übertreiben Sie es nicht, denn auch mit Kompost können Sie Ihren Boden überdüngen. Als Faustregel gilt: Ein kleiner Eimer voll Kompost (ca. 5 kg) alle zwei Jahre reicht für einen Quadratmeter. Am besten arbeitet man gut verrotteten Kompost (=Dauerhumus) etwa 25 cm in den Boden ein, während bei jungem Kompost (=Nährhumus) eine oberflächlich eingearbeitete, ca. 3 cm tiefe Kompostschicht reicht.

 

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Datum: 12.07.2019
Kompetenz: Garten und Zaun

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