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Infrarotheizung im Neu- und Altbau

Wer ein Haus baut oder saniert, muss sich unter anderem für ein Heizsystem entscheiden. Das Aus für Öl- und Gasheizungen ist beschlossene Sache. Als Alternative bietet sich im Neubau, aber auch für die Sanierung, eine Infrarotheizung an. Worauf dabei zu achten ist.

Wichtigstes Kriterium bei der Anschaffung eines Heizsystems sind ganz klar die Kosten. Sie sollten bei der Entscheidungsfindung aber nicht nur auf die Anschaffungskosten schauen, sondern auch die betriebsgebundenen (Service und Wartung plus Rauchfangkehrer) und die verbrauchsgebundenen Ausgaben miteinbeziehen. Hier zeigt sich im Kostenvergleich mit anderen Heizsystemen, dass man mit einer Infrarotheizung Geld sparen kann. Es fallen weder Wartungs- noch Nebenkosten an, Einbau und Installation gehen rasch und einach von der Hand und man benötigt keinen Heizraum, zusätzliche Rohre oder extra Leitungen. Davon profitieren Häuslbauer und Sanierer!

 

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Eignet sich die Infarotheizung im Neubau?

Was die Verbrauchskosten anbelangt, spielt die Bauweise des betreffenden Gebäudes eine maßgebliche Rolle. Bei einem neu errichteten Einfamilienhaus mit ordentlicher Dämmung und Heizwärmebedarf von ca. 6.000 kWh (HWB von unter 35 kWh/m² pro Jahr) können die strengen Vorgaben des Energieausweises der OIB RL6 für eine kostensparende Infrarot-Heizung erfüllt werden. Bei einem gut gedämmten Niedrigenergie- oder Passivhaus lassen sich die aktuellen Grenzwerte der Energiesparverordnung noch einfacher einhalten. Hier kann eine moderne strombetriebene Infrarotheizung sogar als ideal eingestuft werden, da sich die Anschaffungs- und Erhaltungskosten von herkömmlichen Heizanlagen in vielen Fällen gar nicht mehr rentieren. Die Infrarotheizung kann also durchaus auch als Hauptheizsystem für Neubauten bestehen: besonders energieeffizient wird sie zusammen mit einer PV-Anlage. In Kombination mit einer Warmwasserwärmepumpe oder der Verwendung von energieeffizienten Warmwasserboilern ist ein solches System kostentechnisch unschlagbar. Dank Einzelraumsteuerung ist ein noch individuelleres, bedarfsgesteuertes Heizen möglich.

Was sagt die Bauordnung?

Eine einheitliche österreichische Baugesetzgebung ist nicht gegeben. Die Bauordnung ist noch immer Ländersache. So auch in Sachen Infrarotheizung. Zwar arbeitet man an einer Angleichung der Bestimmungen durch die OIB Richtlinie 6 „Energieeinsparung und Wärmeschutz“, aber die Unterschiede in Bezug auf Installation und Betrieb einer Infrarotheizung als alleiniges Heizungssystem im Neubau divergiert doch sehr von Bundesland zu Bundesland. Dasselbe gilt leider auch für die damit verbundenen Fördermöglichkeiten. Daher sollten Sie unbedingt einen Experten zu Rate zu ziehen, wenn Sie eine Infrarotheizung im Neubau planen.

Infrarot sinnvoll bei Sanierungen?

Es exisitieren unterschiedliche Meinungen, was das Heizen mit Infrarot in Altbauten betrifft. Kaum abzustreiten ist aber, dass eine Infrarotheizung im Vergleich zu einer Ölheizung, Pelletsheizung oder Gasheizung im Altbau relativ einfach, kostengünstig und rasch einsetzbar ist. Gerade für die Sanierung macht sie das zu einer interessanten Alternative, weil keine wasserführenden Rohre oder Leitungen auszutauschen und keine Umrüstungen im Heizraum nötig sind.

Und auch längerfristig betrachtet bringt die Infrarotheizung einige Eigenschaften mit sich, die eine Notwendigkeit zur abermaligen Sanierung deutlich reduzieren: So kann eine Infrarot-Heizung nicht undicht werden, Leitungsverluste sind praktisch nicht vorhanden und eine Alterung ist bei Qualitätsprodukten nicht zu erwarten.

In welchem Zustand ist Ihr Altbau?

Entscheidend sind Bauweise, die Art der Dämmungund der Zustand des bestehenden Gebäudes. Entgegen der weitläufigen Annahme muss ein Altbau nicht zwingend schlecht gedämmt sein. Wie auch im Neubau gilt: Je besser die Voraussetzungen, desto effizienter kann eine Infrarotheizung arbeiten. Meist steht aus diesem Grund eine thermische Sanierung an erster Stelle des Renovierungsprojektes. Denn ganz egal, welches Heizsystem zum Einsatz kommen soll: um effizient heizen zu können, braucht es eine gute Dämmung sowie dichte Fenster und Türen! Außerdem wichtig ist der Zustand des Stromnetzes im Altbau: Wie alt sind die vorhandenen Stromleitungen und wie belastungsfähig sind diese? Sprechen Sie jedenfalls mit einem zertifizierten Elektrotechniker darüber, ob es nötig sein könnte, Leitungen auszutauschen oder zusätzliche Stromkreise zu installieren.

Auf Infrarot umrüsten

Gerade in Altbauten steht man oft dem Problem gegenüber, aufgrund von Denkmalschutz oder bautechnischen Gegebenheiten nicht jedes Heizsystem einbauen zu können. Besonders umständlich ist die nachträgliche Anbindung einzelner Räume an das vorhandene System. Die unkomplizierteste und flexibelste, arbeits- und staubfreieste Lösung bieten dabei Infrarotpaneele. Einen weiteren Vorteil in der Sanierung bietet die Infrarot-Heizung aufgrund ihrer Montagemöglichkeiten. Egal ob verwinkelte Räume, hoher Kniestock oder Dachschrägen – ein Infrarot-Paneel ist sehr flach und klein, passt wunderbar in jede Ecke, an jede Wand oder an die Decke.

Nachtspeicheröfen durch Infrarotpaneele ersetzen!

Viele ältere Gebäude werden seit Jahrzehnten mit Strom beheizt. Auch diese Heizgeräte sollten nach einer gewissen Zeit ausgetauscht werden, da alte Modelle eine geringe Effizienz mit einem hohen Verbrauch aufweisen. Eine Kompletterneuerung mit einem wasserführenden Heizsystem ist jedoch eine große Investition. Hier bieten sich moderne Infrarotpaneele an– sie punkten mit einem hohen Strahlungsanteil, bringen Behaglichkeit in den Raum und der Arbeitsaufwand beim Tausch ist gering und einfach.

AutorIn:
Datum: 23.06.2022
Kompetenz: Heizung

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