© Touch1976/stock.adobe.com

Österreichs Zementindustrie: Klimaneutral bis 2050

Klimaneutral in den nächsten 30 Jahren. Als Beitrag zur Umsetzung des „European Green Deal“ hat die europäische Zementindustrie eine Roadmap mit konkreten Zielen und Handlungsoptionen vorgelegt.

„Wir wollen bis 2050 die Emissionen entlang der Wertschöpfungskette von Zement und Beton auf null reduzieren. Wir sind davon überzeugt, dass wir das schaffen“, erklärt Rudolf Zrost, Vorstandsvorsitzender der VÖZ. Bis 2030 sollen bereits 40 Prozent der CO2-Emissionen in der Wertschöpfungskette eingespart werden.

Österreich als internationaler Vorreiter

Ganze 400 Millionen Euro investierte die österreichische Zementindustrie in den vergangenen zehn Jahren in den Umwelt- und Klimaschutz. Damit ist die Branche zweifacher Weltmeister: „Wir emittieren bei der Herstellung am wenigsten CO2 pro Tonne Zement. Und im weltweiten Vergleich haben wir in Österreich den Einsatz von Kohle, Öl und Gas am meisten zurückgedrängt: Mit etwa 80 Prozent Ersatzbrennstoffen führen wir das internationale Ranking mit Abstand an. Und drittens haben wir einen niedrigen Klinkeranteil von knapp 69 Prozent in unserem Zement – denn das Brennen des Zementklinkers ist ja der Prozessschritt, bei dem das CO2 anfällt“, so Rudolf Zrost. Österreich ist international ein Vorbild, bestätigt auch Sebastian Spaun, VÖZ-Geschäftsführer: „Wir haben einen weiteren bedeutenden Vorsprung, um den uns andere beneiden: Wir haben in Österreich mit den Zyklonvorwärmeöfen die neueste Technologie flächendeckend im Einsatz, mit der wir die entstehende Abwärme konsequent nutzen.“

Rudolf Zrost, Vorstandsvorsitzender der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ), und Sebastian Spaun, Geschäftsführer der VÖZ, sehen sich in einer Vorreiterrolle zu klimaneutralen Produktionsprozessen. © Richard Tanzer - APA

Klimaschutz mit Weitsicht und Visionen

„Ganz oben auf der Agenda stehen Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung, hier kann unsere Branche viel beitragen. Unsere Produkte müssen auch so intelligent und effizient wie möglich eingesetzt werden. Heizen und Kühlen durch thermisch aktivierte Bauteile ist beispielsweise längst in der Baubranche angekommen und wird bereits im sozialen Wohnbau eingesetzt“, so Spaun. Ein Knackpunkt für die Zukunft ist die Carbonatisierung von Beton. Beton wirkt wie ein CO2-Schwamm, wenn der Baustoff der Luft ausgesetzt ist, bindet er CO2 dauerhaft ein. „Knapp ein Viertel des bei der Zementherstellung erzeugten CO2 wird im Lebenszyklus wieder eingebunden – in Summe ist das eine große CO2-Senke“, so Spaun.

AutorIn:
Datum: 05.10.2020

Inspiration & Information abonnieren - mit dem wohnnet Newsletter

Weitere Artikel aus dem Channel Unternehmen

SynthesaGruppe

Unternehmen

STRABAG erwirbt Naporo Klima Dämmstoff GmbH

Mit dem Kauf der Naporo Klima Dämmstoff GmbH von der Synthesa-Firmengruppe stärkt STRABAG ihre Kompetenzen im ...

Internorm

Unternehmen

Internorm gewinnt „MARKET Quality Award"

Mit gleich drei Auszeichnungen startet Europas führender Fensterhersteller in den Frühling: Beim MARKET Quality ...

Internorm

Unternehmen

Internorm bei Jahrespressegespräch optimistisch

Wenn nicht jetzt, wann dann? Internorm erwartet das stärkste Sanierungsjahr seiner Unternehmensgeschichte. ...

ALUKÖNIGSTAHL

Unternehmen

Jubiläum: 160 Jahre Alukönigstahl

Alukönigstahl, renommierter österreichischer Gesamtlösungsanbieter für Aluminium- und Stahlsysteme, feiert heuer ...

Baumit GmbH/APA-Fotoservice/Juhasz

Unternehmen

Baumit: Alles angerichtet für den Sanier-Turbo

Wie stehen die Hausbesitzer hierzulande zur Fassadensanierung? Wie gut sind sie über Förderungen informiert? Bei ...

HARTL HAUS

Unternehmen

Hartl Haus gewinnt Quality Award

Die aktuelle Befragung des Marketinstituts hat gezeigt, dass Hartl Haus in den Bereichen Weiterempfehlung, ...

Glorit

Unternehmen

Glorit gewinnt Innovationspreis

Laut einer Market Institut-Umfrage ist Glorit der innovativste Fertighaushersteller Österreichs. Dieser ...

BUWOG Stephan Huger

Unternehmen

Digitale Transformation: BUWOG setzt DPU ein

Die Digitale Projektumgebung (DPU) ist eine neue Softwareplattform, die eine Zusammenarbeit bei Bauprojekten mit ...

Blaue Lagune, Thomas Laimgruber

Unternehmen

Bauzentrum eröffnet im Mai 2024

Die Arbeiten auf der Baustelle am Areal der Blauen Lagune laufen auf Hochtouren, die Aussteller stehen für den Bezug ...