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Pro & Contra Digitalisierung der Bau- und Immobilienbranche

Ein „digitaler Zwilling“ eines Gebäudes sorgt von der Planung, über die Ausführung bis hin zum Betreiben von Gebäuden für Kostentransparenz, Effizienz und reibungslose Abläufe. BIM heißt das Zauberwort der Zukunft.

Dass der Lockdown einen Digitalisierungsschub der Branche zur Folge hatte, darüber waren sich die Experten eines kürzlich stattgefundenen Online-Events einig. Es diskutierten: DI Sigrid Oblak, Direktorin der Wien Holding, Michael Resch; Geschäftsführer von BIMEXPERTS; DI Wolfgang Malzer, BIG, Abteilung Architektur und Bauvertragswesen; DI Dominik Philipp, Geschäftsführer von DietrichI Untertrifaller Architekten und Martin Müller, Geschäftsführer von JP Immobilien.

BIM ermöglicht Effizienz und Transparenz für öffentlich und privat

„Ich bin überzeugt davon, dass ein Großteil der Gebäude einen digitalen Zwilling haben wird. Die strukturierte Form und die Klassifizierung von Objekten werden sich durchsetzen“, zeigt sich Michael Resch zuversichtlich. Die Gebäude werden immer intelligenter und man benötigt eine immer größere Menge an Informationen. Diese werden mit der BIM-Methodik bereitgestellt. Die Politik müsse daher öffentliche Projekte zumindest im OpenBIM Verfahren ausschreiben, so Michael Resch.

„Bis BIM als Standard gesetzlich vorgeschrieben werden könnte, wird es aber noch dauern“, ergänzt Sigrid Oblak. Die Behörden seien teilweise technisch nicht darauf vorbereitet, damit umzugehen. „Die herkömmlichen Ausbildungsschienen werden nicht ausreichen, um komplexe Dinge wie BIM anzuwenden. Der große Vorteil von BIM ist, dass es eine Datenbank von der Planung bis zum laufenden Betrieb eines Gebäudes gibt“.

Integrale Arbeitsweisen und Vernetzung

Architekt Dominik Philipp kann bereits auf Erfahrungen mit BIM zurückblicken. „Wir brauchen mehr Kooperation und Vernetzung. Weg von den einzelnen Inseln, hin zu integralen Arbeitsweisen“, ist er überzeugt. Die Aufgabe sei es, den Spagat zwischen traditionellem Arbeiten und modernen Planungsmethoden zu schaffen. „Letztlich müssen wir uns von Jahrzehnte alten Abwicklungsmustern verabschieden, hin zu einer Open Book Mentalität. Jeder im Team muss über alles Bescheid wissen. BIM ist nur eine Software. Nur wenn es gelingt, diese optimal zu nutzen, werden die Digitalisierung komplett ausschöpfen können.“

Digitale Kommunikation zwischen Eigentümer, Mieter und Hausverwaltung

JP Immobilien hat bereits vor 4 Jahren alle digitalen Aktivitäten in einer eigenen Gesellschaft gebündelt. Die Suche nach einer bestehenden digitalen Lösung zur Kommunikation zwischen Hausverwalter und Bewohner blieb vergebens: „Wir haben kein passendes Produkt gefunden und deshalb unser eigenes Tool entwickelt. Begonnen haben wir beim Wohnbereich und gehen jetzt in den öffentlichen Bereich. Da geht es um Community & Services, um die Vernetzung des Benutzers mit dem Eigentümer, aber auch darüber hinaus mit dem Grätzl. Über das digitale Schwarze Brett beispielsweise bekomme ich als Mieter alle Informationen über ein Haus sofort und in Echtzeit.“ Bei aktuellen Projekten wird von Beginn an mit den Käufern kommuniziert. „Ich kann Kunden über den Baufortschritt informieren oder Änderungswünsche, wie die Auswahl von Fließen, abbilden“, erzählt Müller aus der Praxis.

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