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Die aktuellen Trends beim Fertighaus

Das Up-do-date-Fertighaus ist ein knapp 120 Quadratmeter großer, barrierefreier Bungalow mit Walmdach,
weißer Fassade und grauen Fenstern. Er heizt mit Luft-Wasser-Wärmepumpe, und besitzt einen Extraraum, der als Homeoffice fungiert.

Die Mitglieder des Österreichischen Fertighausverbandes befragen jedes Jahr ihre Kunden bezüglich ihrer architektonischen und materialtechnischen Vorlieben sowie den Faktoren, die ein Fertighaus heute zu erfüllen hat. Vor Kurzem präsentierten Präsidenten und Geschäftsführer nun die Ergebnisse dieser Umfrage. Die hier vorgestellten Trends zeichnen ein klares Bild davon, was von einem in Fertigbauweise errichteten Eigenheim erwartet wird.

Trend 1: My Home is my Office

Am Küchentisch möchten künftige Fertighausbewohner nicht mehr Büroarbeit und Schulunterricht erledigen. Lockdown, Homeoffice und Homeschooling zeigten deutlich den Bedarf an gut ausgestatteten Arbeitsplätzen im Haus, wo auch über Tage und Wochen hinweg problemlos und ungestört gearbeitet werden kann – Videokonferenzen inklusive.

Trend 2: Weniger ist mehr

„Kleiner, aber oho“, – so nennen die Experten den anhaltenden Trend zu weniger Wohnfläche – im Schnitt sind es 118 Quadratmeter. Der Grund dafür: Steigende Preise für Baumaterialien, Grundstücke und allem, was dazugehört. Bauprojekte sind merklich teurer geworden in den letzten Jahren. Und da auch die Ansprüche an die technische Ausstattung des künftigen Eigenheims von Jahr zu Jahr zunehmen, muss andernorts gespart werden. Also: weniger Grund, kleinere Wohnfläche und (noch) offene Raumstrukturen für Kochen, Essen & Wohnen.
Trend 3: Multikulti
Grundrisse und Multifunktionsräume, die von Beginn an für mehrere Nutzungsmöglichkeiten geplant sind und die entweder gänzlich ohne oder mit einfachsten baulichen Maßnahmen an neue ­Lebenssituationen angepasst werden können: Gästezimmer wird zum Home­office, Kinderzimmer zum Pflegerzimmer.

Trend 4: Typenhaus, adé

„Sie wünschen – wir bauen!“ Erprobte Grundrisse, wie sie etwa in den Musterhäusern der Fertighauszentren präsentiert werden, dienen bestenfalls noch der Orientierung und Ideengebung. Geplant wird heute fast ausschließlich individuell. Das Musterhaus hat heute kaum noch Verkaufschancen – auch bei den großen Herstellern.

Trend 5: Schräge Dächer, weiße Wände

Ob barrierefreier Bungalow oder zwei Vollgeschoße: Flach- und Pultdächer werden heute kaum noch nachgefragt. Das Steildach erlebt eine Renaissance, besonders beliebt ist das Walmdach. Dazu erstrahlen die Fassaden bevorzugt in Weiß, Fenster und Dachrinnen setzen Akzente, zumeist in Grau. Zunehmend werden bestimmte Teile der Fassade, etwa der Eingangsbereich, Säulen oder die ­Außenwände bei Terrassen, in Steinoptik gestaltet.
Mag. Christian Murhammer, Geschäftsführer Österr. Fertighausverband: „Die Beschäftigung der Kunden mit der Haustechnik und deren ausgeklügelten Systemen hat stark zugenommen. Der Auswahl der eingesetzten Komponenten wie Heizungsart, Warmwasserbereitung oder Wohnraumbelüftung wird im kommenden Jahr bereits ebenso viel Aufmerksamkeit geschenkt wie der Planung des Grundrisses.“

Trend 6: Wärmepumpen, Infrarot, PV

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe braucht keinen separaten Heizraum und kein Lager für Heizmaterial. Hauptgrund dafür, warum dieses Heizsystem so beliebt ist.
Ein weiterer ganz klarer Trend ist das Heizen mit Infrarot: Heizpaneele oder in die Wände verspachtelte Heiznetze sind mittlerweile eine häufig nachgefragte Alternative zu Wärmepumpen oder Pelletsheizungen. Auch ganz klar zu beobachten ist die gestiegene Nachfrage nach PV-Anlagen, nicht zuletzt dank mittlerweile optimierter und auch leistbarer Speichersysteme für die Nutzung der gewonnenen Energie im eigenen Haushalt.

Trend 7: Smartes Daheim

Das Interesse an Haussteuerungssystemen nimmt langsam, aber ­sicher zu. Speziell einfachere und daher auch günstigere Lösungen für die Bereiche Sicherheit und Energiesteuerung werden deutlich mehr nachgefragt als Steuerungen für Unterhaltungsmedien oder Licht. „Geht es nach den Kunden, soll der Service des Fertighausunternehmens auch nach der Schlüsselübergabe nicht enden. Regelmäßige Wartungs- und Pflegearbeiten durch spezielle Teams der Fertighausanbieter werden stark nachgefragt, ebenso Schulungen, welche Wartungsarbeiten wie selbst erledigt werden können“, weiß Fertighausverbands-Präsident Josef Gruber um den Wunsch nach mehr Beratung.

Trend 8: Umfassender Service

Der Wunsch nach professioneller Betreuung durch das gesamte Bauprojekt und darüber hinaus gewinnt immer mehr an Bedeutung. Nicht nur für das Haus selbst soll ein kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung stehen, die Nachfrage nach einem Komplettservice, der über die Leistungsstufe schlüsselfertig hinausgeht und etwa die Inneneinrichtung oder die Gartengestaltung betrifft, nimmt bei bestimmten Käuferschichten zu.

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Datum: 10.12.2020
Kompetenz: Fertighäuser

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